Absinth ist ein wermuthaltiges, alkoholisches Getränk aus Fenchel, Anis und anderen Kräutern. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 45 und 72 % vol.. Die grünliche Farbe ist auf das Chlorophyll der typischen Färbekräuter (z.B. Ysop, Minze, Melisse) zurückzuführen. Wird bei der Herstellung auf den Färbeprozess verzichtet, so spricht man von einem „La Blanche“ bzw. einem „La Bleue“.
Im 19. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche Trinkrituale. Traditionellerweise wurde ein Stück Zucker auf einen Absinthlöffel gelegt, der viele kleine Löcher hatte. Der Zucker wurde dann langsam mit kaltem Wasser übergossen, bis es sich auflöste und in ein Glas mit Absinth floss.
Die gültige Aromenverordnung in der Fassung vom 29. Januar 1998 verbietet die Verwendung von Thujon, dem giftigen Wirkstoff des Wermutöls. Erlaubt ist die Verarbeitung thujonhaltiger Pflanzen und Pflanzenteile (z.B. Beifuß, Wermutkraut). Die Höchstgehalte an Thujon in der fertigen Spirituose liegen bei 5 mg/kg bei einem Alkoholgehalt bis 25 % vol., 10 mg/kg bei einem höheren Alkoholgehalt und 35 mg/kg bei Bitter-Spirituosen.
Bei der Herstellung wird Wermut und ein Teil der Zutaten in Weinalkohol oder (→) Neutralalkohol mazeriert und anschließend destilliert. Das Destillat kann dann mit den Färbekräutern eingefärbt werden.
Absinth wird mit stillem Wasser verdünnt. Die Flüssigkeit vertrübt sich dabei (Louche-Effekt) aufgrund der schlechten Wasserlöslichkeit der im Absinth enthaltenen ätherischen Öle.